Konventionelle weltweite Investments – aber unter Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten. Setzt der ETF diese Strategie überzeugend um? / Foto: Pixabay

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ETF-Test: MSCI World Paris-Aligned Climate UCITS ETF

Grundsätzlich eher konventionell anlegen, aber mit Fokus auf klimafreundliche Konzerne: Das ist die Strategie des iShares MSCI World Paris-Aligned Climate ETF. Kann er damit aus nachhaltiger Sicht überzeugen? Und wie hat sich der Kurs entwickelt? Lesen Sie den ECOreporter-Test.

Anbieter des ETFs ist iShares, eine Tochter des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock aus den USA. BlackRock bemüht sich um ein nachhaltiges Image. Aber immer noch steckt ein bedeutender Anteil der von dem Konzern verwalteten Gelder in Öl-, Gas- und Kohleinvestments.

Finanzen / Risiko

Der ETF startete im April 2021. In den letzten zwölf Monaten gewann er 35,1 Prozent an Wert, der weltweite Aktienindex MSCI World legte 33,7 Prozent zu. Über drei Jahre gesehen ging es für den Kurs des ETFs 26,8 Prozent aufwärts, damit bleibt er knapp hinter dem MSCI World mit einem Plus von 31,7 Prozent zurück.

Die Jahresgebühr ist mit 0,20 Prozent noch etwas günstiger als bei vergleichbaren ETFs. Die Wertschwankungen fallen moderat aus. ECOreporter empfiehlt eine Haltedauer von mindestens fünf, besser sieben Jahren.

Nachhaltigkeitskonzept

Der ETF bildet einen Aktienindex des US-Finanzdienstleisters MSCI ab. Bewertung und Auswahl der Unternehmen stammen von MSCI. Insgesamt investiert der ETF in 589 mittelgroße und große Aktiengesellschaften weltweit.

Seine Investments wählt der ETF nach einem "Best-in-Class-Prinzip" aus, das auf die Klimabilanz von Unternehmen ausgerichtet ist. Dabei werden Firmen mit der schlechtesten CO2-Bilanz aus dem nicht-nachhaltigen Aktienindex MSCI World aussortiert. Das geschieht so lange, bis das verbleibende Aktienpaket des ETFs insgesamt auf eine CO2-Bilanz kommt, die weniger als halb so schlecht ist wie die des MSCI World. Zudem muss die CO2-Intensität des Portfolios jedes Jahr um 10 Prozent sinken. Die CO2-Bilanz wird danach bemessen, wie viele Tonnen CO2 ein Unternehmen je Dollar Börsenwert ausstößt.

Außerdem müssen 25 Prozent der Unternehmen im ETF nach Definition von MSCI als nachhaltig gelten. Dafür müssen sie zunächst eine bestimmte ESG-Note besitzen. ESG steht für die Kategorien Umweltschutz (E wie Environment), Soziales (S wie Social) und gute Unternehmensführung (G wie Governance). Eine verbindliche Definition, wie eine gute ESG-Leistung aussieht, gibt es allerdings nicht. Außerdem müssen die Unternehmen in Geschäftsfeldern aktiv sein, denen MSCI einen positiven ökologischen oder sozialen Einfluss bescheinigt. Dazu gehören etwa Erneuerbare Energien, bezahlbarer Wohnraum oder Bildung. Allerdings ist nicht definiert, wie viel Prozent des Umsatzes aus solchen Geschäftsfeldern zu stammen hat.

Ausschlusskriterien

Der ETF schließt Unternehmen vollständig aus, die an Geschäften mit geächteten Waffen oder Atomwaffen beteiligt sind oder gegen den UN Global Compact verstoßen, also etwa Menschen- und Arbeitsrechte grob verletzen. Auch die Herstellung von zivilen Schusswaffen und Tabakprodukten sowie das Fördern von Ölsanden ist tabu.

Ebenfalls ausgeschlossen sind Unternehmen, die 10 Prozent oder mehr ihres Umsatzes mit Geschäftsaktivitäten in Bezug zu Erdöl und Erdgas erzielen. Dazu zählen Förderung und Raffination ebenso wie der Transport und das Betreiben von Pipelines. Eine Schwelle von 50 Prozent gilt für Umsätze mit der Stromerzeugung auf Basis von Kohle, Öl und Erdgas. Das ist – zumal für einen ETF mit Fokus auf Klimaschutz – sehr großzügig. Für Atomkraft gelten gar keine Beschränkungen, genauso wenig wie etwa für konventionelle Waffen, Alkohol, Glücksspiel oder Gentechnik. Eine vollständige Liste der Ausschlusskriterien finden Sie im Premium-Bereich.

So nachhaltig sind die Aktien in diesem ETF

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