Solartechnologiezentrum von Meyer Burger in Thun. Der Schweizer Konzern sieht seine Zukunft eher in den USA. / Foto: Meyer Burger

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Schweizer Regierung gegen Aufbau einer heimischen Solarindustrie

Der Schweizer Bundesrat spricht sich dagegen aus, in die einheimische Fertigung von Solarmodulen zu investieren. Stattdessen soll das Land mehr Geld in Forschung und Entwicklung stecken.

In ihrem Bericht „Beiträge der Schweiz an den Aufbau einer europäischen Solarindustrie“ kommt die Regierung zu dem Schluss, dass sich eine Schweizer Solarmodulfertigung wirtschaftlich nicht lohnen würde. Das Land profitiere derzeit von den günstigen Modulpreisen asiatischer Hersteller – insbesondere in China gibt es ein großes Überangebot, das mittlerweile zu Dumping-Konditionen auch in Europa angeboten wird.

Günstige Preise bedeuten mehr Installationen

Dem Bericht zufolge haben die niedrigen Preise die Zahl der neu installierten Solaranlagen in der Schweiz schnell steigen lassen. Subventionen für Schweizer Modulhersteller wären „in einem solchen Umfeld teuer“ und würden die Abhängigkeit von China kaum verringern, da viele Bestandteile von Solarmodulen weiterhin importiert werden müssten.

Der Bundesrat befürwortet den Aufbau einer europäischen Solarindustrie, die möglichst viele Komponenten selbst herstellt. Den Beitrag der Schweiz sieht die Regierung vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung, wo da Land bereits „vergleichsweise viel“ investiere.

Der Schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger hatte seine Fertigung in Deutschland aufgebaut, weil er sich dort bessere Standortbedingungen erhoffte. Dem Unternehmen gelang es allerdings nicht, Gewinne zu erzielen. Jetzt will Meyer Burger seine Module in den USA produzieren (ECOreporter berichtete hier).

Lesen Sie auch unser Dossier Die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnen kann.

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