Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wie meistern deutsche Solarunternehmen die Krise? "Etappensieger" überrascht mit 40 Prozent Plus

Heute vor einem Jahr war die (Börsen-)Welt noch ziemlich in Ordnung: Der Deutsche Leitindex DAX stand bei knapp 6600 Punkten der TecDAX bei 780. Was folgte ist bekannt, im Zuge der Finanzkrise fielen die Kurse an den Weltbörsen ins Bodenlose. Am 6. März 2009 erreichte der TecDAX seinen vorläufigen Tiefstand bei 405 Punkten, der DAX bei 3666 Punkten. Inzwischen haben sich die Indizes deutlich erholt, der DAX steht bei 5300, der TecDAX bei 680 Punkten. Wie haben Erneuerbare-Energie-Aktien die Krise gemeistert? Welche Titel nähern sich inzwischen wieder den damaligen Höchstständen, wo wurden diese womöglich überschritten? Lesen Sie heute, wie die Unternehmen der deutschen Solarbranche in der Krise bestehen konnten.

Zum Stichtag 12. August hat die Freiburger S.A.G. Solarstrom AG die beste „Krisenbilanz“ unter den Sonnenstromern. Die Aktie des Projektierers und Betreibers von Solarkraftwerken verbucht in den letzten zwölf Monaten ein Plus von mehr als 40 Prozent von 2,21 Euro am 12. August 2008 auf 3,23 Euro. Die Freiburger schafften 2008 den angekündigten Turnaround in die Gewinnzone: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) vervierfachte sich auf 2,814 Millionen Euro (Vorjahr: 771.000 Euro). Der Umsatz wurde von 43 Millionen auf 97,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die S.A.G. erreichte eine EBIT-Marge von 2,9 Prozent. Anfang Juni führte ECOreporter.de ein ausführliches Opens external link in new windowInterview mit Karl Kuhlmann, Vorstandschef der S.A.G. Solarstrom AG.

Weitere deutsche Solartitel mit einer positiven Jahresbilanz sind: Solarparc AG (plus 32,80 Prozent), SMA Solar Technology AG (plus 8,37 Prozent) und ErSol Solar Energy AG (plus 4,90 Prozent).
Unter den schwächsten Solaraktien der vergangenen zwölf Monaten finden sich auch zwei solare Dickschiffe. Die Hamburger Conergy AG büßte in dem Zeitraum 80 Prozent ihres Börsenwerts ein, die Aktie sank von 3,50 Euro auf 0,67 Euro. Böse erwischt hat es zudem den Solarzellenhersteller Q-Cells SE, dessen Aktienkurs von 58 Euro auf 14 Euro absackte (minus 77 Prozent). Während Conery ums nackte Überleben kämpft, verfügte Q-Cells zum Stichtag 30. Juni 2009 immerhin über liquide Mittel und kurzfristig verfügbare Kreditlinien in Höhe von 520 Millionen Euro. Allerdings verbuchte das erfolgsverwöhnte Unternehmen ein miserables erstes Halbjahr 2009 (Opens external link in new windowECOreporter.de berichtete).
Analysten kritisierten die Informationspolitik von Anton Milner, dem Chef und Gründer des Solarkonzerns aus Thalheim. Zum wiederholten Mal habe sich dieser in der Öffentlichkeit erst zuversichtlich geäußert, um dann „extrem schlechte Zahlen“ vorzulegen. Lesen Sie dazu unseren Opens external link in new windowBeitrag vom 20. Juli.

Conergy und Q-Cells haben am unteren Ende unserer Auswertung zum Stichtag 12. August gute Gesellschaft. Folgende Unternehmen verzeichnen Kursverluste von mehr als 50 Prozent im Zwölf-Monatszeitraum: Solar-Fabrik AG (minus 53,22 Prozent), systaic AG (minus 53,31 Prozent), Centrosolar Group AG (minus 59,78 Prozent), Sunways AG (minus 65,24 Prozent), Manz Automation AG (minus 72,11 Prozent) und Solon SE (minus 76,63 Prozent).

Conergy AG: ISIN DE0006040025 / WKN 604002
Q-Cells SE: WKN 555866 / ISIN DE0005558662
S.A.G. Solarstrom AG: ISIN DE0007021008 / WKN 702100
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