ASML profitiert trotz einer schwierigen Marktlage von einer hohen Nachfrage. / Foto: Unternehmen

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Chipriese ASML meldet starkes Schlussquartal – Ausblick bleibt vorsichtig

Der niederländische Chipausrüster ASML hat im vierten Quartal 2023 besser abgeschnitten als erwartet, auch im Gesamtjahr stiegen Umsatz und Gewinn. Die Lage in der Branche bleibe aber angespannt, wie ASML-Chef Peter Wennink erklärte.

Nach einem Einbruch der Neuaufträge im dritten Quartal zogen die Bestellungen zum Jahresende wieder deutlich an und lagen zwischen Oktober und Dezember bei knapp 9,2 Milliarden Euro. Experten hatten lediglich knapp 3,6 Milliarden Euro erwartet.

Erwartungen bei Umsatz und Gewinn übertroffen

Mit einem Quartalsumsatz von gut 7,2 Milliarden Euro und einer Bruttomarge von 51,4 Prozent übertraf ASML ebenfalls die Prognosen am Markt. Der Nettogewinn stieg um 9 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro.

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Auch im Gesamtjahr konnte der Konzern weiter wachsen, nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz 2023 um 30 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro. Netto verdiente das Unternehmen 7,8 Milliarden Euro und damit 39 Prozent mehr als 2022. Die Bruttomarge lag 2023 bei 51,3 Prozent.

ASML-Chef Wennink sieht laut einer Unternehmensmitteilung erste Anzeichen für einen Aufschwung in der Branche, bleibt aber zurückhaltend. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 rechnet der Manager mit einem im Vergleich zu 2023 stabilen Umsatz.

„Die Halbleiterindustrie arbeitet sich weiter durch die Talsohle des Zyklus“, zitiert die Mitteilung Wennink. Es gebe aber erste positive Signale, wie etwa weitere Verbesserungen bei den Lagerbeständen an den Endmärkten.

ASML baut sogenannte Lithografiemaschinen, die für die Herstellung von Halbleitern benötigt werden und entscheidend für deren Leistungsfähigkeit sind. Für die modernsten Geräte sind die Niederländer der weltweit mit Abstand wichtigste Anbieter, eine einzige Anlage kostet mehrere hundert Millionen Euro.

Die ASML-Aktie ist nach den neuen Zahlen aktuell 6,6 Prozent im Plus zum Vortag und markiert mit einem Preis von 753,90 Euro ein neues Allzeithoch (Stand: 24.1.2024, 10:38 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 9,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 22,4 Prozent zugelegt.

Gute Aktie mit hoher Bewertung

Die Zukunftsaussichten von ASML schätzt ECOreporter als sehr gut ein. Neben der technologischen Marktführerschaft ist der Konzern finanziell gut aufgestellt und erzielt auch in schwächeren Phasen attraktive Gewinne – wie sich aktuell zeigt. Das Unternehmen dürfte in den nächsten Jahren von den Ausbau- und Modernisierungsplänen großer Chiphersteller wie Intel und TSMC profitieren. 

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 37 für 2024 ist die Aktie allerdings teuer. Zwar bleibt sie ein prinzipiell attraktives Investment für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger. Aktuell zeichnet sich aber eine leichte Überhitzung ab. Wer einsteigen möchte, sollte abwarten, wie sich der Kurs in den kommenden Tagen entwickelt.

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ASML Holding N.V.:  ISIN NL0010273215 / WKN A1J4U4

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