Donald Trump und Tesla-Chef Elon Musk bei einer Wahlveranstaltung. Was sollten nachhaltige Anlegerinnen und Anleger tun, wenn die Welt verrückt zu spielen scheint? / Foto: imago images, Imagn Images

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten, Anleihen / AIF, Finanzdienstleister, Fonds / ETF

Donald Trump ist wieder da: Das sollten Sie bei nachhaltigen Investments jetzt beachten

Nach den US-Wahlen schwanken die Börsenkurse teils deutlich. Und die Stimmung an den Finanzmärkten wird wahrscheinlich angespannt bleiben - wegen Dauerkrisen wie Klimakatastrophe, Nahostkonflikt und Ukraine-Krieg, aber auch weil niemand verlässlich vorhersagen kann, was Donald Trump in den nächsten vier Jahren anrichten wird. Was heißt das für Besitzerinnen und Besitzer von grünen Aktien, Fonds und ETFs? Wie sehr sind Investments in nachhaltige Anleihen, Mikrofinanzen, Nachrangdarlehen betroffen? ECOreporter gibt Investment-Ratschläge für Zeiten, in denen erhöhte Unsicherheit die neue Normalität ist.

Die Ratschläge richten sich an Anlegerinnen und Anleger, die schon investiert sind. Aber auch an Menschen, die nun überlegen, ob es ein besonders guter oder ein besonders schlechter Zeitpunkt für neue nachhaltige Investments ist.

Grüne Aktien in turbulenten Zeiten?

Zuerst zu den Aktien. Grundsätzlich spricht auch in einer Krise nichts dagegen, in Aktien zu investieren, denn in den letzten Jahrzehnten waren diese Wertpapiere die lukrativsten langfristigen Geldanlagen. Allerdings sollten Sie dabei Folgendes beachten:

* Kaufen Sie keine überteuerten Aktien. Als Faustregel kann gelten: Ab einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 sind Aktien nicht mehr günstig und nur dann attraktiv, wenn die Wachstumsaussichten des jeweiligen Unternehmens überdurchschnittlich gut sind. Der Wahlsieg Donald Trumps hat die Kurse vieler US-Aktien steigen lassen, weil Investoren hoffen, dass Unternehmen aus den Vereinigten Staaten unter Trump geringere Steuern zahlen müssen und weniger stark reguliert werden. Beides sagt aber wenig über die langfristigen Perspektiven dieser Firmen aus. Hinzu kommt: Euphorische Börsenphasen sind insbesondere nach US-Wahlen normal und flauen meist schnell wieder ab - dann sinken die Kurse teurer Aktien.

*Verkaufen Sie keine Aktien, nur weil die Börse zwischenzeitlich schwächelt. Die Kurse gut geführter Unternehmen haben sich bisher nach jedem Abschwung wieder erholt, meist sogar schneller als erwartet. Viele Aktien stehen im November 2024 sehr viel besser da als etwa im März 2020 nach dem großen Corona-Börsencrash. Der weltweite Aktienindex MSCI World liegt derzeit auf fünf Jahre gesehen 86 Prozent im Plus, auf zehn Jahre sogar 208 Prozent (Stand 12.11.2024). Von solchen langfristigen Wertentwicklungen können die meisten anderen Anlageklassen nur träumen.


Der Aktienkurs des dänischen Windradbauers Vestas ist stark gesunken. Das Unternehmen hat aber weiter solide Perspektiven. / Foto: Vestas

Auch breite Börsenverluste in einer Branche sind nur dann ein Grund, sich von Aktien zu trennen, wenn die Branche keine wirtschaftliche Zukunft hat. Momentan leiden beispielsweise Erneuerbare-Energien-Aktien unter dem Wahlerfolg des erklärten Ölfans Trump. Doch erstens ist keineswegs ausgemacht, dass der neue US-Präsident die Erneuerbaren-Branche entscheidend schwächen wird - sie hat in den USA viele Jobs geschaffen und ist in republikanisch dominierten Bundesstaaten wie Texas besonders stark vertreten. Und zweitens wird auch Trump die Marktgesetze nicht aushebeln können: Wind- und vor allem Solarstrom sind in der Herstellung konkurrenzlos billig und haben alleine deshalb schon bessere Aussichten als Kohle und Öl. Wegen des gestiegenen Zinsniveaus erzielen Erneuerbare Energien-Firmen, die meist in erheblichem Maße auf Kredite angewiesen sind, derzeit oft keine berauschenden Gewinne - aber die Zeit arbeitet für sie. Bei gut gemanagten Unternehmen aus der Branche können sich in schwachen Börsenphasen Einstiegschancen ergeben.

*Verkaufen Sie keine Aktien, um später nach möglichen Kurseinbrüchen günstiger wieder einzusteigen. Dieses Pokerspiel funktioniert meist nicht. Denn niemand weiß, wann der ideale Zeitpunkt zum Wiedereinstieg ist - auch Profianleger nicht. Ein extremes Beispiel dafür waren etwa die verlorenen Milliarden-Wetten auf Leerverkäufer-Lieblinge wie Tesla oder Nvidia - ein Trend, der mittlerweile auch Grünstromaktien wie Nordex, PNE oder SMA Solar erfasst hat.

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