Fielmann hebt Jahresprognose an

Die Hamburger Optikerkette Fielmann geht für 2024 von mehr Umsatz aus. Hintergrund ist ein Zukauf in den USA. Wie läuft die ECOreporter-Favoriten-Aktie?

Fielmann hat die 290 Millionen Dollar teure Übernahme des US-Optikerkonzerns Shopko Optical abgeschlossen. Die Shopko-Geschäfte fließen seit 1. Juli in die Fielmann-Bilanz ein, weshalb Fielmann seine Jahresumsatzprognose von rund 2,2 auf etwa 2,3 Milliarden Euro angehoben hat. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 15 Prozent zum Vorjahr. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) soll sich trotz der Kosten für die Integration von Shopko nicht ändern.

Fielmann will sich durch Zukäufe wie bei Shopko internationaler aufstellen. Shopko betreibt mit 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 140 Optikergeschäfte in 13 US-Bundesstaaten. Fielmann gehören damit jetzt in den USA insgesamt 220 Filialen in 19 Bundesstaaten. Hinzu kommen digitale Vertriebskanäle.

Während Fielmanns Verkäufe in Deutschland zuletzt stagnierten, ist die Unternehmensgruppe unter anderem in den USA, Polen, Spanien und Österreich deutlich gewachsen (ECOreporter berichtete hier).

Nach hohen Verlusten in den Corona-Jahren, als Fielmann wegen der Kontaktbeschränkungen deutlich weniger Umsatz machte, hat sich die Aktie seit Herbst 2022 wieder etwas erholt, ist von ihren Höchstständen aber nach wie vor weit entfernt. Auf zwölf Monate gesehen notiert sie 10 Prozent im Minus, auf fünf Jahre hat sie 32 Prozent eingebüßt. Zuletzt ging es überwiegend bergauf, in den letzten drei Monaten ist der Kurs um 3 Prozent gestiegen. Heute kostet die Aktie im Xetra-Handel 43,20 Euro (Stand 2.7.2024, 9:54 Uhr).

ECOreporter sieht seit dem Ende der Corona-Krise eine positive Entwicklung bei Fielmann, aber auch weiterhin Risiken. Welche langfristigen Perspektiven das noch junge USA-Geschäft hat, lässt sich schwer abschätzen. Zudem machen die zukunftsträchtigen Online-Verkäufe nach wie vor nur einen geringen Teil des Konzernumsatzes aus. Vor diesem Hintergrund ist die Aktie derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 für 2024 und 20 für 2025 eher hoch bewertet. Ein Investment für geduldige Anlegerinnen und Anleger, die mit längeren Durststrecken an der Börse leben können.