Der Chipmaschinen-Hersteller ASML hat weniger Bestellungen erhalten. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Chipausrüster ASML: Auftragseingang bricht ein, Aktie gibt nach

Die Nachfrage beim niederländischen Chipausrüster ASML hat im ersten Quartal 2024 überraschend nachgegeben, zudem fällt die kurzfristige Prognose schwächer aus als erwartet. Die Aktie verliert in der Folge deutlich.

Der Auftragseingang des Unternehmens sank im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,8 auf 3,6 Milliarden Euro, wie ASML mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten eine Steigerung der Bestellungen auf 4,6 Milliarden Euro erwartet.

Auch kurzfristige Prognose enttäuscht

Der Umsatz sank ebenfalls, mit 5,3 Milliarden Euro zwischen Januar und März lag er gut ein Fünftel niedriger als im selben Zeitraums des Vorjahres. Auch hier verfehlte ASML die Markterwartungen, die Erlöse lagen aber noch in der vom Management ausgegebenen Spanne.

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Im laufenden zweiten Quartal will ASML einen Umsatz von 5,7 bis 6,2 Milliarden Euro erzielen, ebenfalls weniger als am Markt geschätzt. Die Bruttomarge erwartet ASML bei 50 bis 51 Prozent. Im ersten Quartal lag sie bei 51 Prozent – hier wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Die mittelfristige Prognose bestätigte ASML ebenso wie die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz 2024 zum Vorjahr stabil bei 27,6 Milliarden Euro liegen wird.

Die ASML-Aktie ist als Reaktion auf die enttäuschten Erwartungen im Tradegate-Handel aktuell 4,3 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 881,20 Euro (Stand: 17.4.2024, 9:58 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 0,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 50,5 Prozent an Wert gewonnen.

ASML baut Lithografiemaschinen, die für die Herstellung von Halbleitern benötigt werden und entscheidend für deren Leistungsfähigkeit sind. Für die modernsten Geräte sind die Niederländer der weltweit mit Abstand wichtigste Anbieter, eine einzige Anlage kostet mehrere hundert Millionen Euro. ASML hatte bereits Ende letzten Jahres gewarnt, dass die Lage in der Branche angespannt sei. Während die Nachfrage nach Chips für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz hoch ist, schwächeln der PC- und der Smartphone-Markt. Dort bauen Firmen weiterhin Lagerbestände ab.

Rücksetzer als Chance

Langfristig dürfte sich die Lage aber wieder verbessern. Halbleiter sind ein Herzstück der Digitalisierung, und ohne ASML-Anlagen ist eine Herstellung von Halbleitern der neuesten Generation nicht möglich. So hat etwa der Chipriese Intel erklärt, dass es ein großer strategischer Fehler war, in den letzten Jahren nicht genug ASML-Maschinen zu kaufen.

Kursrücksetzer können bei ASML zudem auch eine Chance sein, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 49 für 2024 ist nach beträchtlichen Kursgewinnen in den letzten Monaten weiterhin hoch. Bei dieser Bewertung ist die Aktie zwar noch immer ein prinzipiell attraktives Investment für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger. Wer jetzt einsteigen möchte, sollte jedoch abwarten, wie sich der Kurs in den kommenden Tagen entwickelt.

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ASML Holding N.V.: ISIN NL0010273215 / WKN A1J4U4

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