Zentrale des KI-Chip-Entwicklers Nvidia in Santa Clara. Der Konzern ist mittlerweile mehr als 3 Billionen Euro wert. / Foto: Nvidia

  Aktientipps, Nachhaltige Aktien

Zwischen KI-Boom und PC-Flaute: Bei diesen nachhaltigen Chip-Aktien kann sich der Einstieg lohnen

Viele Chip-Konzerne haben in den letzten Monaten an Börsenwert gewonnen – doch für einige ging es auch deutlich abwärts. Gut geht es vor allem Unternehmen, die am boomenden KI-Geschäft beteiligt sind, die erfolgreichste Aktie stieg in den letzten fünf Jahren um fast 2.900 Prozent. In anderen Sektoren ist die Situation hingegen weniger rosig. Bei welchen Aktien kann sich aktuell der Einstieg lohnen? Welche Papiere sind zu teuer? Wo lauern Risiken? ECOreporter analysiert 15 nachhaltige Halbleiter-Aktien.

Elektroautos, riesige Server-Farmen, vernetzte Fabriken, die Digitalisierung von immer mehr Lebensbereichen – für all das braucht es Halbleiter. Doch während bei Chips für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) die bestehenden Fabriken nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, sieht es in anderen Bereichen trüber aus. So schwächelt etwa bei PC- und Smartphone-Chips die Nachfrage, weil die Gerätehersteller in den Corona-Jahren hohe Lagerbestände aufgebaut haben. Und auch aus der Automobilbranche kommen weniger Bestellungen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Handelskrieg zwischen China und den USA – dieser gewinnt auch schon ohne Donald Trump im Weißen Haus zunehmend an Schärfe. Beobachter gehen davon aus, dass die Biden-Regierung ihre Chip-Exportregeln noch vor Trumps Amtsantritt weiter verschärfen könnte und Druck auf ihre Verbündeten ausüben wird, dies ebenfalls zu tun. Hinzu kommen die anhaltenden Angriffe auf Frachter im Roten Meer und gestiegene Finanzierungskosten für neue Halbleiterfabriken. All das ist Sand im Getriebe der Chip-Industrie.

Für den ersten Teil seiner Übersicht hat ECOreporter die Aktien von zehn Unternehmen unter die Lupe genommen, die Chips entwickeln und herstellen. Nicht immer geschieht beides unter einem Dach: Während etwa der US-Konzern Intel nicht nur an neuen Halbleitern tüftelt, sondern diese auch selbst produziert, haben Unternehmen wie der KI-Riese Nvidia die Herstellung an externe Fertiger wie TSMC aus Taiwan ausgelagert.

Um diese Aktien geht es im folgenden Artikel:

  • AMD
  • Arm Holdings
  • Infineon Technologies
  • Intel
  • Micron Technology
  • Nvidia
  • Qualcomm
  • Skyworks Solutions
  • STMicroelectronics
  • TSMC

Im zweiten Teil des Überblicks, den Sie hier lesen können, wirft ECOreporter einen Blick auf fünf Unternehmen, die den Halbleiterherstellern Produktionsmaschinen und Vorprodukte, die sogenannten Wafer, liefern. Insgesamt hat ECOreporter also 15 nachhaltige, in Deutschland handelbare Halbleiter-Aktien herausgesucht. Fast alle sind in tiefgrünen Fonds vertreten, die nach sehr strengen Kriterien zusammengestellt werden.

Halbleiter – was ist das eigentlich?

Unter einem Halbleiter versteht man ein Material, das je nach Temperatur Strom leitet oder nicht, wobei die Leitfähigkeit mit der Temperatur steigt. Der wirtschaftlich wichtigste Halbleiter, das Halbmetall Silizium, wird aus Quarzsand gewonnen und ist nach Sauerstoff das chemische Element, das in der Erdkruste am häufigsten vorkommt. Der größte Teil des weltweit verwendeten Siliziums stammt aus China.

Hauchdünne Siliziumscheiben, sogenannte Wafer, können mittels Lackieren, Ätzen und Belichten so bearbeitet werden, dass dreidimensionale Strukturen entstehen, durch die Strom geleitet werden kann: Schaltkreise. Wafer sind der Grundbestandteil von Solarzellen und eines der wichtigsten Vorprodukte für die IT-Industrie. Denn wenn man Wafer in kleine Teile zersägt, erhält man Mikrochips, die Minigehirne aller digitalen Geräte. Weil diese Chips in erster Linie aus Silizium bestehen, werden sie oft genauso genannt wie ihr Ausgangsmaterial: Halbleiter.

Polysilizium-Hersteller für den Photovoltaik-Bereich wie Wacker Chemie analysiert ECOreporter regelmäßig in seinen Meldungen.

Und auch die Redaktion hat die Aktien eingehend auf ihre Nachhaltigkeit abgeklopft. Energieeffiziente Produkte und Fertigungsverfahren, hohe soziale Standards, umfassende Umweltschutzkonzepte, technische Innovationen – diese 15 Unternehmen helfen mit, das Digitalzeitalter so umweltschonend wie möglich zu gestalten.

Der KI-Hype ist weiter der Haupttreiber für Chipkonzerne an der Börse. Der Wert einiger Aktien hat sich auf lange Sicht vervielfacht. Die Folge: So manches Papier ist derzeit sehr teuer. Aber es gibt weiterhin auch niedrig bewertete Aktien. Und: Anfang August kam es bei angespannter Stimmung an den Börsen zu Gewinnmitnahmen und damit zu deutlichen Rücksetzern – gerade bei hoch bewerteten Titeln.

Lesen Sie im Premium-Bereich, nach Weltregionen sortiert, bei welchen Herstellern und Entwicklern von Chips sich ein Einstieg noch immer lohnen kann – und wo die Risiken aktuell zu hoch oder Aktien zu teuer sind.

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