Richtiges Dämmen spart Energie. Sind Investitionen in Aktien von Unternehmen wie Steico, Owens Corning und Co. eine gute Idee? / Foto: Pixabay

  Aktientipps, Nachhaltige Aktien

Nachhaltige Dämmstoff-Aktien – wo sich ein Einstieg weiter lohnen kann

Dämmen verbessert die Energiebilanz von Gebäuden und senkt neben den Heizkosten auch den Ausstoß von Treibhausgasen. Fördergelder sollen die Sanierung deshalb attraktiv machen. Dämmstoffhersteller leiden allerdings unter den anhaltenden Problemen im Bausektor. ECOreporter hat geprüft, welche Aktien aktuell dennoch attraktiv sind.

Nahezu drei Viertel seines Gesamtenergieverbrauchs wendet ein deutscher Durchschnittshaushalt für das Heizen auf. Erstaunlich: Warmes Wohnen braucht fast so viel Energie wie die gesamte Industrie und mehr als der Verkehr. Das soll sich ändern – durch neue Heizungen und durch Dämmung. So kann etwa eine Dachsanierung nach Berechnungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bis zu 30 Prozent Energie sparen.

Um die Gebäudesanierung in Deutschland anzukurbeln, stellt beispielsweise die Bundesregierung bis 2026 rund 56 Milliarden Euro zur Verfügung. Wer mindestens 10 Prozent der Fassadenfläche saniert und dabei bestimmte Vorgaben zur Energieeffizienz erfüllt, kann von der Förderbank KfW bis zu 150.000 Euro Kredit erhalten. Auch andere Länder bemühen sich um mehr Förderung. Ein guter Nährboden für Dämmstoff-Aktien? Die folgenden Unternehmen hat sich ECOreporter näher angesehen und geprüft, ob sich eine Beteiligung lohnt:

• Kingspan
• Owens Corning
• Rockwool International
• Steico
• Sto

Für 2023 hat das Marktforschungsunternehmen B+L Marktdaten aus Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (Buveg) eine bittere Bilanz gezogen: Nach den Berechnungen wurden im vergangenen Jahr schätzungsweise nur bei 0,7 Prozent der Wohnhäuser in Deutschland Fassade, Dach oder Fenster energetisch saniert. Damit liegt die Quote unter der von 2022, als 0,88 Prozent der Gebäude saniert wurden. Unterdessen kommt ein Gutachten im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zu dem Schluss, dass jährlich 1,7 bis 1,9 Prozent aller Wohngebäude energetisch saniert werden müssten, damit der Immobilienbestand in Deutschland bis 2045 klimaneutral werden kann.

Ist Dämmung wirklich gut?

Ist für die Dämmung mehr Energie in der Herstellung nötig, als sie einspart? Ein altes Vorurteil – aber leicht zu widerlegen: Denn Dämmstoffe können viele Jahre an der Wand bleiben, und selbst wenn ein Haus schon im jungen Alter von 30 Jahren wieder abgerissen würde: Der Dämmstoff hätte bis dahin geholfen, vielfach so viel Energie einzusparen, wie seine Produktion und Anbringung erforderte.

Die allermeisten Dämmstoffe amortisieren sich energetisch innerhalb weniger Monate. Es gibt allerdings Unterschiede: Natürliche Dämmstoffe wie Hanf und Jute sind schon in der Herstellung wesentlich energiesparender als etwa Schaumglasplatten.

Leidet man in gedämmten Häusern unter Schimmel? Vor allem, wenn man gleichzeitig mit der Dämmung sehr dichte neue Fenster verwendet? Nein. Schuld am Schimmel sind weder Fenster noch Dämmung, sondern meist mangelnde Lüftung, manchmal auch Wärmebrücken. Das sind Stellen, an denen eine Wandfläche kälter ist als der Rest. Und dagegen hilft nur eins: dämmen.

Laut der B+L-Studie ist ein wesentliches Problem, dass nicht nur Materialpreise und Energiekosten gestiegen sind, sondern auch die Zinsen für die Finanzierung von Immobilienkäufen und Renovierungen. Während in der Vergangenheit mit höheren Energiepreisen auch die Nachfrage bei Sanierungen stieg, habe die hohe Inflationsrate diesmal für einen Nachfragerückgang gesorgt.

Hinzu kommt die anhaltende Krise im Bausektor generell. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gingen die Wohnungsbauvorhaben von privaten Bauherren 2023 gegenüber dem Vorjahr um 42 Prozent zurück. Im laufenden Jahr wurden zwischen Januar und April 71.100 Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnraum erteilt. Das waren noch einmal 21 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2023. Und das Forschungs- und Beratungskollektiv Euroconstruct schätzt, dass die Bautätigkeit in Europa 2024 mit 2,1 Prozent noch etwas stärker zurückgehen wird als im Vorjahr.

Daher heißt es auch bei Dämmstoff-Aktien: Die richtige Auswahl macht die Rendite. Denn es gibt immer noch Aktien aus der Dämmstoffbranche bei denen sich aktuell ein Kauf lohnen kann. Welche das sind erfahren Sie im Premium-Bereich. Eine wichtige Rolle für die Energiebilanz spielt neben der energetischen Sanierung auch umweltfreundliche Heiztechnologie. Lesen Sie hierzu unseren Überblick Wärmepumpen-Aktien: Investieren in die Energiewende?

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