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Sind die EU-Vorgaben für Nachhaltigkeitsabfragen wirkungslos?
Seit August 2022 müssen Finanzberater in Verkaufsgesprächen die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kundinnen und Kunden abfragen. Laut einer bislang noch unveröffentlichten Studie bringen diese Vorgaben allerdings so gut wie nichts.
Die Wissenschaftsplattform Sustainable Finance hat einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ zufolge im letzten Jahr Testkunden über 400 Beratungsgespräche mit Bankberatern führen lassen und die Ergebnisse ausgewertet. Das Fazit der Studie: Die EU-Vorgaben sind so gut wie wirkungslos.
Falsche Dokumentation, falsche Empfehlungen
Nach Angaben der Plattform geht mehr als die Hälfte der Berater gar nicht auf die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden ein. Nur 47 Prozent der empfohlenen Finanzprodukte hätten den Erwartungen der Anleger entsprochen. Viele Berater würden die Angaben der Kunden nicht korrekt dokumentieren und dann entsprechend falsche Empfehlungen abgeben. Zudem sei die Zahl der empfohlenen Produkte gering – vor allem bei Banken, die in erster Linie ihre eigenen Produkte verkaufen wollten.
Laut Sustainable Finance hängt die Qualität der Anlageberatung auch von der Einstellung der Berater zu nachhaltigen Themen ab. Fragten die Bankmitarbeiter von sich aus gar keine Nachhaltigkeitspräferenzen ab (obwohl sie es eigentlich müssen) und taten dies erst nach Hinweisen der Kunden, sei die Dokumentation überdurchschnittlich oft fehlerhaft gewesen. Und Berater, die von den Kunden als nachhaltigkeitsaffin eingeschätzt wurden, empfahlen der Studie zufolge mehr grüne Finanzprodukte als andere Berater.
Informationen zu Banken, die im Kern nachhaltig sind und auch entsprechend beraten, finden Sie auf der ECOreporter-Bankenseite.