Veolia hat in Saudi-Arabien einen Vertrag zur Abfallentsorgung geschlossen – und will in der Region noch stärker wachsen. / Foto: Veolia

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Veolia: 50% mehr Einnahmen im Nahen Osten geplant, Kooperation in Saudi-Arabien

Der französische Wasser- und Entsorgungskonzern Veolia will seinen Umsatz im Nahen Osten bis 2030 um 50 Prozent steigern. Auf dem Weg dorthin unterzeichnete Veolia nun einen Vertrag mit der Saudi Investment Recycling Company (SIRC).

Die "ehrgeizige Vereinbarung" umfasst laut Veolia die Entsorgung organischer, industrieller und gefährlicher Abfälle auf regionaler und nationaler Ebene. Zum finanziellen Umfang machte Veolia keine Angaben. Die SIRC ist ein Staatskonzern im Besitz des Public Investment Fund of Saudi Arabia, mit schätzungsweise mehr als 900 Milliarden US-Dollar Gesamtvermögen einer der größten Staatsfonds der Welt.

Milliardeninvestitionen in drei Kernbereiche

Veolia ist nach eigenen Angaben seit mehr als 35 Jahren in Saudi-Arabien präsent, 2023 verzeichnete der Konzern in dem Land einen Umsatz von umgerechnet 280 Millionen Euro und beschäftigte 2.500 Menschen. Im gesamten Nahen Osten lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei 1,1 Milliarden Euro.

Der Nahe Osten gehört laut Veolia zu einem der geografischen Schwerpunkte der Konzernstrategie GreenUp (24-27). Im Zuge dieser Strategie will Veolia bis 2027 in die drei Wachstumsfelder Grüne Energie, Wasser und Abfallbehandlung 2 Milliarden Euro investieren. Zusätzlich sollen weitere 2 Milliarden in industrielle Pilotprojekte oder den Erwerb neuer Technologien investiert werden.

Bis 2027 sollen die drei Wachstumstreiber 70 Prozent des Veolia-Umsatzes generieren, im Vergleich zu aktuell 30 Prozent. In den kommenden Jahren will der Konzern außerdem seine Emissionen um 18 Millionen Tonnen reduzieren, 1,5 Milliarden Kubikmeter Frischwasser einsparen und eine Entsorgungsquote von jährlich 10 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle und Schadstoffe erreichen.

"Angesichts der Folgen des Klimawandels, die im Nahen Osten und in Saudi-Arabien besonders spürbar sind, steht viel auf dem Spiel, wenn es darum geht, Ressourcen zu erhalten, zu regenerieren und Fachwissen und Werkzeuge zu bündeln", erklärte Veolia-Chefin Estelle Brachlianoff. "Wir sind sehr stolz darauf, heute gemeinsam mit der Saudi Investment Recycling Company an diesem ehrgeizigen Projekt für den ökologischen Umbau des Königreichs und der gesamten Region teilzunehmen."

Neben der Abfallwirtschaft hat Veolia im Nahen Osten etwa die Trinkwasserversorgung im Blick. Nach eigener Aussage ist der Konzern bereits jetzt Weltmarktführer in der Entsalzung, in den kommenden Jahren will Veolia in diesem Bereich zweimal schneller wachsen als der Gesamtmarkt. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Oman und Saudi-Arabien stehen bereits Entsalzungsanlagen des Konzerns. Potenzial für die Einsparung von Energie und Emissionen sieht Veolia vor allem bei der Optimierung von Kühlsystemen in der Region.

Wie steht die Veolia-Aktie da?

Die Veolia-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 27,47 Euro (Stand: 4.12.2024, 10:56 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 6,5 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 5,3 Prozent im Minus.

Mit der 2022 abgeschlossenen Übernahme des französischen Konkurrenten Suez ist Veolia zu einem der umsatzstärksten europäischen Wasserversorger und Müllentsorger aufgestiegen. Seine Wachstumsversprechen kann das Unternehmen bislang einhalten und sogar übertreffen. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres hat der Konzern Umsatz und Ergebnis gesteigert und erfolgreich seine hohen Schulden reduziert.

Eine aktuelle ECOreporter-Einschätzung der Aktie können Sie hier lesen.

Aussichtsreiche Wasser-Investments finden Sie auch im ECOreporter-Dossier Nachhaltiges Nass: Bei diesen Wasseraktien lohnt der Einstieg, mehr zu Investments in die Kreislaufbranche lesen Sie in unserem Überblick Müll, Schrott, Recycling: Die besten Aktien der Kreislaufwirtschaft.

Veolia Environnement S. A.:  ISIN FR0000124141 / WKN 501451

(Aktuelle Kursdaten zur Aktie erhalten Sie, wenn Sie auf das Symbol hinter der WKN klicken.)

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