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Erneuerbare Energie, Meldungen
Deutschland verzichtet auf Rückkauf seiner Stromnetze
Die Bundesregierung hat sich dagegen entschieden, die deutschen Stromnetze des niederländischen Konzerns Tennet zu kaufen. Das könnte Folgen für die Energiewende und die Strompreise haben.
Tennet will sich schon seit Jahren von seinem Deutschlandgeschäft trennen. Lange galt es als wahrscheinlich, dass der deutsche Staat die Netze übernimmt. Doch die Verhandlungen sind mittlerweile offenbar endgültig gescheitert, laut Tennet begründet die Bundesregierung ihr Nein mit Haushaltsproblemen. Das Bundesfinanzministerium soll sein Veto eingelegt haben.
Geht Tennet Deutschland an die Börse?
Deutschland wollte die Netze von Tennet übernehmen, um ihren Ausbau voranzutreiben und die Energiewende zu beschleunigen. Das dürfte nun schwieriger werden, weil Tennet seine deutschen Stromtrassen jetzt wahrscheinlich an private, gewinnorientierte Investoren verkaufen wird. Auch ein möglicher Börsengang von Tennet Deutschland ist im Gespräch.
Experten schätzen, dass ein dreistelliger Milliardenbetrag nötig sein wird, um die deutschen Stromnetze fit für einen flexibleren, grünen Energiemix zu machen und beispielsweise Windstrom aus Norddeutschland zu Industriestandorten im Süden des Landes zu transportieren. Diese Investitionen will der niederländische Staat, dem Tennet gehört, nicht finanzieren.
Damit die deutschen Tennet-Netze für Investoren interessant werden, wird die Bundesnetzagentur möglicherweise höhere Netzentgelte bewilligen müssen. Dadurch würden nicht nur die Renditen für die Netzbetreiber steigen, sondern auch die Strompreise.
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